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Sebastian Denzin
Datum März 10, 2020

SEO Relaunch: Mehr Chancen als Risiken?

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SEO Relaunch: Eine sinnvolle Investition?

“Upps” ist häufig die Reaktion eines Webseiten-Relaunches, der in die falsche Richtung ging und den SEO Bereich nicht berücksichtigt hat. Das Ziel war klar gesteckt: “Wir wollen eine bessere Webseite!” und damit einhergehend mehr Anfragen und am Ende des Tages natürlich mehr Umsatz.

Das Ergebnis ist: eine schöne (moderne) Webseite, aber die Anfragen und auch der Traffic bleiben aus. Ein Indikator dafür, dass sich nicht ausreichend Gedanken zum Thema SEO gemacht wurden sind. In diesem Blogbeitrag wollen wir Ihnen zeigen, warum der SEO Relaunch eine der wichtigsten Maßnahmen im Bereich der Webseitenoptimierung ist. Dafür haben wir Ihnen zum Ende des Blogbeitrags eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Maßnahmen vorbereitet, die im Rahmen des SEO Relaunches getroffen werden müssen. Klingt spannend? – Wird es auch: Auf geht´s!

SEO Relaunch: Darum ist es so wichtig

Jede Webseite baut über die Zeit (bewusst oder unbewusst) Rankings zu diversen Suchbegriffen auf. Gute Rankings (Position 1-10) versorgen die Webseite mit (kostenfreien) Besuchern, die je nach Suchintention auch direkt bei dem Webseitenbetreiber Leistungen anfragen. Diese organischen Rankings sind maßgeblich für Anfragen oder andere betriebswirtschaftlich bewertbare Benutzerinteraktionen (sogenannte Conversions).

Gedeiht nun der Gedanke die Webseite zu aktualisieren, ist das vorerst ein richtiger Gedanke, denn Webtechnologien unterliegen auch einem ständigen Wandel. Eine Webseite sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch schnell laden und responsiv sein. Bei solchen Überlegungen gerät der SEO Relaunch leider schnell in Vergessenheit und das Erwachen kommt immer erst Wochen nach dem Relaunch, wobei das Ergebnis uneinbringlich zu verbessern ist.

Somit kann ein Relaunch schnell zum Risiko werden, wenn man den Wert der eigenen Rankings noch nicht erkannt hat oder dieser einfach nicht bewusst ist. Um hier keine Verluste zu erleiden sollte der Webseiten Relaunch vom SEO Relaunch begleitet werden. Wie das funktioniert? – klären wir gleich 😀

Risiken des SEO Relaunches

Wir haben schon viel gesehen: Vom Totalverlust aller Rankings, der De-Indexierung bis hin zu Teil-De-Indexierung bestimmter Verzeichnisse – doch das Ergebnis war immer ähnlich: Erstaunen, welchen Einfluss die aktuellen SEO-Rankings auf die Webseiten Performance haben und welche betriebswirtschaftlichen Folgen der Relaunch ohne SEO Fokus für ein Unternehmen haben kann. Schnell sind hier Umsatz-Einbußen zu verzeichnen, die insbesondere im eCommerce SEO schnell Auswirkungen haben.

Problematisch ist, dass ein Relaunch ohne SEO Begleitung ein Ergebnis mit sich bringt, welches nicht so schnell und leicht zu beheben ist, ergo es bleiben Schäden, die irreparabel sind.

Häufige Fehler im SEO-Relaunch

Im folgenden Abschnitt haben wir Ihnen die gängigsten Fehler bei einem SEO-Relaunch zusammengestellt, die wir im Rahmen unserer Projekte beobachten konnten. Dabei ist der Einfluss auf die bestehenden Suchmaschinen Rankings unterschiedlich zu gewichten.

SEO Relaunch Fehler im Überblick:

  • SEO Relaunch Fehler Nr.1: Fehlende Redirects: Der wohl schwerwiegendste Fehler liegt bei Redirects, die nicht eingerichtet wurden. Beim Wechsel des CMS Systems oder einem einfachen Webseiten Relaunch kommt es häufig zu einer Änderung der URL Struktur. Das sollte entsprechend mit Redirects versehen werden.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.2: URLs / Domain von der Indexierung ausgeschlossen: Neue Webseiten werden häufig in Testumgebungen entwickelt und von der Indexierung durch den Google Bot ausgeschlossen. Wird eine solche Seite aus der Testumgebung in die Produktiv-Umgebung gelauncht ohne den noindex – Befehl zu entfernen, kann es zu Ausschlüssen aus dem Index kommen. Das sollte zwingend vermieden werden.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.3: Fehlerhafte Redirects: HTTP 301er regeln die Weiterleitungen von alten URLs zu neuen URLs. Doch bei der Einrichtung der Redirects kann es zu Fehlern in der Syntax kommen, die sich auch auf die Indexierung auswirken. Vor diesem Hintergrund sollten alle Redirects auf die Funktionsweise geprüft werden.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.4: Content Verluste: Manchmal vergisst man im Urlaub bei der Abreise einen Teil seiner Kleidung – also so geht es mir immer. Genauso schmerzhaft ist es, wenn man eine neue Webseite gestaltet und im SEO Relaunch Inhalte vergisst, die bestehen, aber nicht in der neuen Webseite berücksichtigt werden. Aus diesem Grund sollte man sich immer eine Übersicht über den gesamten Content der Webseite machen und alle Bereiche berücksichtigen. Mit einem Content Audit werden alle bestehenden Inhalte berücksichtigt und auch in der neuen Webseiten-Struktur zugänglich sein.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.5: Meta Daten?: Werden vom System die Meta Daten automatisch generiert und im neuen System nicht berücksichtigt, kann das ebenfalls ein gemeiner Fehler sein, der sich zwar nicht direkt auf die Rankings auswirkt, aber auf die Klickraten. Aus diesem Grund sollte man auch bei Webseiten Relaunch die Gestaltung der Meta Daten berücksichtigen und gegebenenfalls manuell ausbessern.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.6: Leere Webseiten-URL: Content Management Systeme und Shopsysteme erzeugen gerne automatische Seiten auf Basis von Kategorien, Tags oder Herstellern. Diese Seiten haben unique URLs, aber häufig keinen Content – ein Indikator für nachhaltige Verschwendung von Crawl Budget. Auch diese Entwicklung gilt es im Rahmen des Relaunches zu begleiten.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.7: Links aus der Testumgebung: Selten, aber fies: manchmal werden in der Testumgebung nicht relativ sondern absolut gesetzt. Mit dem Umzug auf die Live-Umgebung kommt es dann zu externen Verlinkungen in die Testumgebung und auch an dieser Stelle wird Crawl-Budget unnötig verschwendet.
  • SEO Relaunch Fehler Nr.8: SSL Zertifikat: Achten Sie darauf, dass die neue Seite nach dem SEO-Relaunch auch ein gültiges SSL Zertifikat erhält. Schnell ist die Anpassung des SSL Zertifikates vergessen und wird entsprechend mit Ranking-Einbußen geahndet

Der SEO-Relaunch Prozess: So sollte es ablaufen!

SEO ist ein komplexes Thema und mit dem Relaunch einer Webseite entsteht Zeitdruck. Ein Grund frühzeitig SEO Expertise in den Prozess zu involvieren. Fallstricke warten an jeder Ecke und gefährden den Relaunch aus SEO Sicht. Eine frühzeitige Projekt Integration ist aus diesem Grund unabdingbar.

Vor dem (SEO)-Relaunch

Vor dem Relaunch sollten Sie sich auf jeden Fall eine Übersicht über die vorhandenen Webseiten Bestandteile machen, die von dem Relaunch beeinflusst werden können:

    • URL Strukturen – Informationsarchitektur
    • Content – Inhalte und Verlinkungen
    • Meta Daten – Title & Description

Mit dem Status Quo und dem Soll-Zustand sollte dann der Plan zum Umzug der Inhalte erstellt werden. Dabei sollte auch erfasst werden, was sich aus SEO Sicht alles ändert:

Was wir mit dem SEO Relaunch alles geändert?

Ein Relaunch geht meistens dann in die Hose, wenn zu viele Baustellen auf einmal geöffnet werden:

      • Das Shop- oder Content-Management-System wird geändert
      • Das Design bzw. Layout wird komplett geändert
      • Die Inhalte der Seite werden stark verändert
      • Die interne Verlinkung wird stark geändert

Ändert sich zu viel auf einmal, müssen Suchmaschinen die URL neu bewerten. Ohne die angesprochenen Redirects und weitere Anpassungen können hier schnell Ressourcen übersehen werden. Aus diesem Grund sollte man sich vor dem Relaunch ein genaues Bild der Ist-Situation machen.

Nach dem (SEO)-Relaunch

Nach dem Relaunch sollte in jedem Fall ein SEO Audit der Verlinkungen gemacht werden. Hier ist es besonders wichtig die HTTP Status Codes zu monitoren. Sollten Redirects nicht richtig greifen, hat man hier die Möglichkeit schnell nachzubessern (bevor es vielleicht Google merkt):

Mit dem SEO Audit werden Fehler frühzeitig aufgedeckt, bevor es vielleicht zu Ranking-Verlusten kommt. Ein wichtiges Tool für das Monitoring nach dem Relaunch ist die Google Search Console. Hier sollten vor allen Dingen die neuen Seitenstrukturen mit Hilfe der Sitemaps im XML Format übergeben werden.

Checkliste für den SEO-Relaunch

      • SEO-Relaunch Checkpoint 1: Bestandsaufnahme der Informations-Architektur (IA): Erfassen Sie alle URLs der alten Domain und machen Sie sich eine Übersicht über die Strukturen. Hier können kostenfreie Tools wie der SCREAMING Frog helfen.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 2: URL-Änderungen erfassen: Weise den alten URLs Weiterleitungsziele der neuen Webseiten-URLs zu
      • SEO-Relaunch Checkpoint 3: .htaccess-Anpassung: Fügen Sie alle neuen Weiterleitungen in die .htaccess-Datei ein (Statuscode 301!), um sicherzugehen, dass die alten Ressourcen richtig weitergeleitet werden und dass der Google Bot diese Entwicklung entsprechend nachvollziehen kann.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 4: Überprüfung der .htaccess Datei: Kontrolliere die Syntax der .htaccess mit kostenfreien Tools, um sicherzugehen, dass es nicht zu Problemen beim SEO Relaunch kommt und Funktionen der neuen Webseite oder des Online Shops eingeschränkt sind.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 5: Interne Verlinkung: Prüfen Sie statisch gesetzte interne Links. Häufig löst man durch die URL Änderungen und die eingespielten HTTP 301 Redirect Weiterleitungsketten und im schlimmsten Fall Redirect-Loops aus.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 6: Relaunch durchführen: Mit der Umstellung der Webseite sollte auch die angepasste HTACCESS Datei hochgeladen werden, sodass die neuen Ressourcen entsprechend indexiert werden können.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 7: Sitemap eintragen: Hinterlegen Sie in der Google Search Console die Sitemap(s) mit den URLs der neuen Website, sodass Google leichter und schneller die neuen Ressourcen in den Index aufnehmen kann. Die Sitemap der alten Instanz sollten Sie vorerst stehen lassen. Diese kann ebenfalls zu einer schnelleren Identifikation der Redirects beitragen.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 8: Redirects prüfen: Prüfen Sie anhand der erstellten URL-Tabelle, ob wirklich alle Redirects greifen und die HTACCESS Datei Ihren Job richtig macht.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 9: Links aktualisieren: Webseiten Dritter werden auf Ihre Webseite verlinken. Hier sollten Sie mit den Webmastern in den Kontakt treten und die jeweiligen Linkziele entsprechend anpassen und aktualisieren.
      • SEO-Relaunch Checkpoint 10: Fortlaufendes Monitoring: Bis der Google Algorithmus auf den Relaunch reagiert, kann Zeit vergehen. Vor diesem Hintergrund sollten Sie sich die genaue Entwicklung der Rankings anschauen und diese nachverfolgen.

Fazit zum SEO Relaunch

Wir haben schon so manchen Relaunch schief gehen sehen. Das wirtschaftliche Risiko einer Webseite auf Basis der organischen Rankings wird häufig unterschätzt. Vor diesem Hintergrund macht es in jedem Fall Sinn einen SEO Relaunch ausreichend zu planen und strukturiert durchzuführen. Schnell sind Rankings unwiderruflich verloren, die sich nur mit sehr viel Aufwand wieder herstellen lassen. Einer der Gründe auf professionelle Hilfe im Bereich der Suchmaschinenoptimierung zu setzen und zu dem eigentlichen Resultat des Relaunches beizutragen:

Einer performanten Webseite, die nicht nur schneller & schöner ist, sondern am Ende des Tages auch besser rankt.

Wir hoffen mit unserem Blogbeitrag zum Thema SEO Relaunch konnten wir Sie über die Risiken und Chancen eines Relaunches aufklären. Gerne unterstützen Sie unsere SEO Spezialisten bei Ihrem Relaunch-Vorhaben und erstellen gemeinsam mit Ihnen die Roadmap für bessere Rankings und eine erfolgreiche Webseite!

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