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Fee Gauthier
Datum September 25, 2024

Produktsicherheitsverordnung – ein umfassender Ratgeber

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Die Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ist für viele ein Begriff, den man schnell mal überliest. Die GPSR regelt, dass Produkte, die auf den Markt kommen, sicher für Verbraucher sein müssen. Das klingt erstmal klar und logisch, aber die Anforderungen dahinter sind alles andere als ein Spaziergang im Park. Egal, ob du als Hersteller, Einführer oder auf Marktplätzen aktiv bist, die Produktsicherheit steht an oberster Stelle. Erfahre hier mehr über die GPSR und ihre Auswirkungen! 

Inhaltsverzeichnis 

Was ist die Produktsicherheitsverordnung (GPSR)? 

Die Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ist eine Verordnung der EU, die festlegt, welche Pflichten Hersteller, Einführer und andere Wirtschaftsakteure haben, um zu demonstrieren dass ihre Produkte sicher sind. Du kannst es dir wie ein Schutzschild für den Verbraucher vorstellen: Jedes Produkt, das auf den Markt kommt, muss bestimmten Sicherheitsanforderungen genügen. Das Ziel? Risiken für Verbraucher auf ein Minimum zu reduzieren. Ganz einfach: Wenn ein Produkt potenziell gefährlich ist, darf es nicht verkauft werden. 

Doch die Produktsicherheitsverordnung geht weit über den Schutz der Verbraucher hinaus. Sie fordert, dass Wirtschaftsakteure aktiv werden und Risiken erkennen, bevor sie auftreten. Was das konkret bedeutet? Es reicht nicht, dass du sagst: „Ich hab’s nicht gewusst“. Die Marktüberwachungsbehörden achten streng darauf, dass jeder Akteur seiner Rolle gerecht wird. Diese Sicherheitsanforderungen müssen erfüllt sein, damit ein Produkt auf den Markt darf

  • Die Produkte dürfen keine Risiken für die Gesundheit oder Sicherheit von Verbrauchern darstellen. 
  • Es müssen klare und verständliche Sicherheitsinformationen bereitgestellt werden. 
  • Die Produkte müssen so gestaltet sein, dass sie den Anforderungen der Produktsicherheitsverordnung entsprechen. 

Worauf Hersteller bei der Produktsicherheitsverordnung achten müssen 

Hersteller: Verantwortung von A bis Z 

Als Hersteller trägst du die Hauptlast der Verantwortung. Klingt erstmal nach Druck, aber mit einem Plan läuft es wie geschmiert. Du musst nicht nur sicherstellen, dass deine Produkte den Sicherheitsanforderungen entsprechen, sondern auch die richtigen Informationen transportieren. Ein unvollständiges Handbuch oder fehlende Sicherheitsinformationen? Nicht mit uns! Wir sorgen dafür, dass alles auf Punkt und Komma sitzt – und deine Verbraucher ruhig schlafen können. 

Deine Pflichten als Hersteller umfassen

  1. Sicherstellen, dass deine Produkte den geltenden Sicherheitsanforderungen entsprechen. 
  2. Bereitstellen klarer und vollständiger Sicherheitsinformationen
  3. Durchführen von regelmäßigen Sicherheitsprüfungen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. 
  4. Kennzeichnung der Produkte

Produktsicherheitskennzeichnungen und -informationen 

Kennzeichnung ist das A und O, wenn es um Produktsicherheit geht. Die Produktsicherheitsverordnung fordert, dass jedes Produkt, das auf den Markt kommt, mit bestimmten Sicherheitsinformationen versehen wird. Diese Informationen dienen dazu, dem Verbraucher die sichere Verwendung des Produkts zu ermöglichen und Risiken zu vermeiden. Außerdem sind bestimmte Produktsicherheitskennzeichnungen, wie das CE-Zeichen, Pflicht, um zu signalisieren, dass das Produkt den grundlegenden EU-Sicherheitsanforderungen entspricht. Doch Vorsicht: Ein CE-Zeichen ist kein Qualitätssiegel, sondern nur eine Erklärung des Herstellers, dass das Produkt den gesetzlichen Anforderungen genügt. Verwirrend?

Wichtige Sicherheitskennzeichnungen und Informationen, die auf Produkten vorhanden sein müssen

  • CE-Kennzeichnung: Zeigt an, dass das Produkt den EU-Sicherheitsvorschriften entspricht. 
  • Sicherheitsinformationen: Hinweise zur sicheren Benutzung, z. B. Warnungen, Altersbeschränkungen oder Gebrauchsanweisungen. 
  • Name und Anschrift des Herstellers: Transparenz ist Pflicht! Der Verbraucher muss wissen, von wem das Produkt stammt. 
  • Serien- oder Modellnummer: Dient zur Rückverfolgung und Identifizierung im Falle eines Problems. 
  • Entsorgungshinweise: Besonders bei elektronischen Produkten müssen Hinweise zur korrekten Entsorgung gegeben werden. 

Das CE-Zeichen ist essenziell, wenn du als Hersteller deine Produkte auf dem europäischen Markt verkaufen möchtest. Es signalisiert, dass dein Produkt den europäischen Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzanforderungen entspricht. Doch wie bekommt man als Hersteller das CE-Zeichen? Keine Sorge, der Prozess ist gut strukturiert und lässt sich in mehrere Schritte unterteilen: 

Die Schritte zur Erlangung des CE-Zeichens 

Identifiziere die zutreffenden EU-Richtlinien und Normen 

Zuerst musst du herausfinden, welche EU-Richtlinien und -Verordnungen für dein Produkt gelten. Die wichtigsten Richtlinien sind zum Beispiel die Maschinenrichtlinie, die Niederspannungsrichtlinie oder die EMV-Richtlinie (Elektromagnetische Verträglichkeit). Je nach Produkt können mehrere Richtlinien relevant sein. 

Sicherstellen, dass dein Produkt die Anforderungen erfüllt 

Prüfe, ob dein Produkt die grundlegenden Anforderungen dieser Richtlinien erfüllt. Das betrifft Bereiche wie Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Dazu solltest du die relevanten harmonisierten Normen anwenden, die genaue technische Anforderungen festlegen. 

Durchführen einer Konformitätsbewertung 

Abhängig von der Produktkategorie gibt es unterschiedliche Wege zur Bewertung der Konformität. Für viele Produkte kann der Hersteller die Konformitätsbewertung selbst durchführen. Bei höher risikobehafteten Produkten wie Medizinprodukten oder Maschinen müssen akkreditierte Prüfstellen (benannte Stellen) die Konformität bestätigen. 

Technische Dokumentation erstellen 

Erstelle eine umfassende technische Dokumentation, die alle relevanten Informationen zu deinem Produkt enthält, einschließlich Konstruktionszeichnungen, technische Spezifikationen, Testergebnisse und Risikobewertungen. Diese Dokumentation dient als Nachweis dafür, dass dein Produkt die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. 

Erstellen der EU-Konformitätserklärung 

Als Hersteller musst du eine schriftliche EU-Konformitätserklärung erstellen, in der du versicherst, dass dein Produkt alle anwendbaren EU-Richtlinien erfüllt. Dieses Dokument muss bereitgestellt werden, wenn es von den Marktüberwachungsbehörden angefordert wird. 

Anbringen des CE-Zeichens 

Sobald dein Produkt die Konformitätsbewertung bestanden hat, kannst du das CE-Zeichen sichtbar, leserlich und dauerhaft am Produkt anbringen. Bei Produkten, bei denen dies nicht möglich ist (z. B. sehr kleine Produkte), kann das CE-Zeichen auf der Verpackung oder den Begleitdokumenten angebracht werden. 

Selbst nach Erhalt des CE-Zeichens bleibst du verantwortlich für die Produktsicherheit. Du solltest regelmäßig überprüfen, ob dein Produkt weiterhin den geltenden Normen und Richtlinien entspricht, vor allem wenn es technische Änderungen gibt oder neue Anforderungen in Kraft treten. 

Dokumente, die für das CE-Zeichen erforderlich sind: 

  • Technische Dokumentation (Konstruktionszeichnungen, Testergebnisse, Risikobewertung). 
  • EU-Konformitätserklärung (eine formelle Erklärung, dass alle Anforderungen erfüllt sind). 
  • Sicherheitsinformationen (Bedienungsanleitung, Warnhinweise etc.). 

Dieser Prozess mag komplex klingen, aber er ist ein notwendiger Schritt, um sicherzustellen, dass dein Produkt den Anforderungen des europäischen Marktes entspricht. Und keine Sorge, mit einer guten Vorbereitung und einem klaren Plan ist das CE-Zeichen kein Hexenwerk. Wenn du Unterstützung benötigst, helfen wir bei SaphirSolution dir gerne, den Prozess reibungslos und effizient zu gestalten. 

Die Rolle der Marktüberwachungsbehörden 

Die Marktüberwachungsbehörden sind die „Sheriffs“ auf dem Produktmarkt. Sie sorgen dafür, dass alle Produkte, die von Wirtschaftakteuren auf den europäischen Markt gelangen, den Anforderungen der Produktsicherheitsverordnung (GPSR) entsprechen. Diese Behörden sind dafür zuständig, dass die festgelegten Standards eingehalten werden und Risiken für Verbraucher minimiert werden. Ihre Überwachung geht dabei über Stichproben hinaus – sie greifen auch ein, wenn Beschwerden eingehen oder Hinweise auf unsichere Produkte vorliegen. Falls sie feststellen, dass ein Produkt nicht den Vorschriften entspricht, können sie Maßnahmen wie Rückrufe, Verkaufsverbote oder Strafen verhängen. Die Zusammenarbeit mit diesen Behörden ist also essenziell, um möglichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen vorzubeugen. Die Aufgaben der Marktüberwachungsbehörden im Detail

  • Überprüfung von Produkten auf Einhaltung der Sicherheitsstandards. 
  • Durchführung von Stichproben und Überprüfungen von Produkten im Handel. 
  • Ergreifen von Maßnahmen bei festgestellten Verstößen (z. B. Rückrufaktionen). 
  • Zusammenarbeit mit Zollbehörden bei der Überwachung von importierten Produkten. 
  • Kommunikation von Sicherheitswarnungen an Verbraucher und Wirtschaftsakteure. 

Produktsicherheit bei Online-Marktplätzen 

Der Verkauf von Produkten über Online-Marktplätze wie Amazon, eBay oder Alibaba bringt für alle Wirtschaftsakteure zusätzliche Herausforderungen in puncto Produktsicherheit mit sich. Auch wenn du als Verkäufer nicht der direkte Hersteller bist, musst du sicherstellen, dass die Produkte, die du auf diesen Plattformen anbietest, den Anforderungen der Produktsicherheitsverordnung entsprechen. Online-Plattformen selbst übernehmen immer mehr Verantwortung, indem sie Produkte überprüfen und unsichere Artikel entfernen. Doch die Verantwortung bleibt bei dir als Verkäufer. Du musst überprüfen, ob die Produkte, die du anbietest, korrekt gekennzeichnet sind und mit den nötigen Sicherheitsinformationen ausgestattet sind. Zudem können Plattformen bei Verstößen hart durchgreifen und deine Angebote sperren oder dich sogar komplett ausschließen. 

Wichtige Pflichten für Verkäufer auf Online-Marktplätzen

  • Überprüfung, ob das Produkt den Anforderungen der GPSR entspricht. 
  • Sicherstellen, dass Produkte mit allen erforderlichen Sicherheitskennzeichnungen und Sicherheitsinformationenversehen sind. 
  • Zusammenarbeit mit der Plattform, falls es zu Rückrufaktionen oder Sicherheitswarnungen kommt. 
  • Überwachen, ob importierte Produkte den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen. 
  • Transparente Kommunikation mit Kunden über die Produktsicherheit und mögliche Risiken. 

Was tun, falls es zu Rückrufaktionen oder Sicherheitswarnungen kommt? 

Manchmal läuft etwas schief und Produkte müssen vom Markt genommen werden. In solchen Fällen ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Online-Marktplatz unerlässlich. Wenn ein Produkt aufgrund von Sicherheitsbedenken zurückgerufen werden muss, bist du als Verkäufer verpflichtet, sofort zu reagieren. Du musst alle notwendigen Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass die betroffenen Produkte nicht mehr verkauft werden und die Kunden über die Gefahren informiert werden. Viele Plattformen, wie z. B. Amazon, haben klare Prozeduren für solche Fälle. Als Verkäufer solltest du sicherstellen, dass du über diese Prozesse Bescheid weißt und bei Bedarf schnell handeln kannst. 

Dies beinhaltet: 

  • Sofortige Deaktivierung der betroffenen Produkte im Shop. 
  • Information der Plattform über Sicherheitsprobleme und Bereitstellung aller relevanten Informationen. 
  • Aktive Benachrichtigung deiner Kunden über potenzielle Risiken und wie sie handeln sollten. 

Je schneller und transparenter du in solchen Fällen agierst, desto mehr Vertrauen kannst du bei deinen Kunden und der Plattform gewinnen. 

Überwachen von importierten Produkten

Wenn du Produkte importierst, besonders aus Nicht-EU-Ländern, ist die Verantwortung noch größer. Importierte Produkte müssen den gleichen Sicherheitsstandards entsprechen wie innerhalb der EU produzierte Waren. Du darfst niemals davon ausgehen, dass ein Produkt nur deshalb sicher ist, weil es sich gut verkauft oder weil es in einem anderen Markt zugelassen wurde. Es ist deine Pflicht, zu überprüfen, ob die importierten Produkte die Anforderungen der Produktsicherheitsverordnung erfüllen, inklusive aller notwendigen Zertifikate, Konformitätserklärungen und Kennzeichnungen. Bei Unsicherheiten oder fehlenden Informationen solltest du sicherstellen, dass du entweder den Hersteller kontaktierst oder externe Prüfdienstleistungen in Anspruch nimmst. Dies schützt nicht nur den Verbraucher, sondern auch dich vor rechtlichen und finanziellen Konsequenzen. 

Besondere Herausforderungen bei importierten Produkten: 

  • Fehlende oder unvollständige Konformitätsnachweise. 
  • Falsche oder unzureichende Sicherheitskennzeichnungen. 
  • Abweichungen in den Sicherheitsstandards je nach Herkunftsland. 

Transparente Kommunikation mit Kunden über die Produktsicherheit und mögliche Risiken 

Vertrauen ist im E-Commerce Gold wert. Um das Vertrauen deiner Kunden zu gewinnen und zu halten, ist es entscheidend, offen und transparent über die Sicherheit deiner Produkte zu kommunizieren. Das bedeutet, dass du proaktiv alle wichtigen Sicherheitsinformationen zur Verfügung stellst und auf mögliche Risiken hinweist. Vor allem bei Produkten, die für bestimmte Zielgruppen gefährlich sein könnten (z. B. Spielzeug, elektrische Geräte oder Chemikalien), solltest du klare Warnhinweise geben und sicherstellen, dass der Kunde genau weiß, wie das Produkt verwendet werden sollte. Diese Transparenz ist nicht nur gesetzlich gefordert, sondern verbessert auch deine Kundenbeziehungen. Kunden, die das Gefühl haben, dass du sie gut informierst und ihnen ehrliche Informationen lieferst, vertrauen dir eher und kommen gerne wieder. 

Beispiele für eine transparente Kommunikation: 

  • Detaillierte Produktbeschreibungen mit klaren Sicherheitshinweisen. 
  • Bereitstellung von FAQs oder Support-Optionen, falls der Kunde Fragen zur Sicherheit hat. 
  • Ehrliche Angaben zu potenziellen Risiken, z. B. „Dieses Produkt enthält Kleinteile, die für Kinder unter 3 Jahren gefährlich sein können.“ 

Diese Pflichten sind zwar umfangreich, aber entscheidend, um auf Online-Marktplätzen erfolgreich zu verkaufen und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Damit gewinnst du das Vertrauen der Kunden. In der Welt des E-Commerce sind Produktsicherheit und Transparenz das Fundament für nachhaltigen Erfolg. 

Mit SaphirSolution auf Marktplätzen durchstarten 

Bei SaphirSolution unterstützen wir dich dabei, alle Anforderungen der Produktsicherheit effizient und stressfrei umzusetzen. Als Experten für das Produktsicherheitsrecht sorgen wir dafür, dass du als Wirtschaftsakteur genau weißt, was du beachten musst, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. Egal, ob es um die Einhaltung der Verordnung oder die Kennzeichnung deiner Verbraucherprodukte geht – wir stehen dir mit maßgeschneiderten Lösungen zur Seite.

Unser Ziel ist es, dass deine Produkte nicht nur sicher, sondern auch erfolgreich auf dem Markt sind. Wähle uns als dein Marketingpartner und profitiere von unserer Expertise in der Marktplatz-Optimierung. Nutze dafür folgende Agenturleistungen: 

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