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Jessica Brach
Datum November 3, 2020

Digitalsteuer

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Digitalsteuer – Hintergründe, Maßnahmen und Reaktionen

Haben Sie vielleicht schon mal was von der Digitalsteuer gehört? In einigen Ländern gibt es diese Digitalsteuer bereits seit 2019. Was genau hinter dieser Steuer steckt, warum sie erhoben wird und wer schlussendlich dafür aufkommen muss, werden wir in diesem Blogbeitrag betrachten. Viel Spaß!

Der Hintergrund

Die US-Konzerne Facebook, Google und Co. erzielen mit ihren Diensten unfassbare Gewinne. Google ist dabei absoluter Branchenführer und kein anderes Unternehmen macht so viel Umsatz mit Werbung. Diese Konzerne stellen jedoch praktisch nicht wirklich was her und bieten ausschließlich eine Dienstleistung an. Dies tun sie weltweit. So können sie alle Steuerlücken nutzen, die sich ihnen bieten, Geld beliebig hin und her schieben und somit auch Steuern vermeiden. Demnach fallen die Steuern eben genau da an wo man keine oder kaum Steuern zahlen muss.

Das Ergebnis: eine erstaunlich niedrige Steuerquote von nur drei Prozent in Europa. Dies allein ist schon ein riesiger Wettbewerbsvorteil für die US-Konzerne, womit kein Startup mithalten kann.

Genau an dieser Stelle kommt die Digitalsteuer ins Spiel!

Was steckt hinter der Digitalsteuer?

Die Idee hinter der Digitalsteuer ist, dass besonders die bereits erwähnten Konzerne auch in den europäischen Ländern Steuern zahlen. Da eben dies bisher nur in minimalem Ausmaß geschah soll diese Steuer dafür sorgen, dass die Gewinne auch in dem Land verstreut werden, in dem sie erzielt wurden. Somit werden Werte nicht mehr da besteuert wo sie geschaffen wurden, sondern da, wo der Konsum stattgefunden hat. Die politische Botschaft, die damit vermittelt werden soll ist einfach und schlüssig: Die Gewinne der digitalen Konzerne werden verschoben aber es werden kaum Steuern gezahlt. Durch dieses Steuermodell soll das der Vergangenheit angehören.

Vorschlag der europäischen Kommission

Der Plan der europäische Kommission lautet, dass die Digitalsteuer grundsätzlich europaweit eingeführt werden soll. Umsätze die online entstanden sind, indem Nutzerdaten verkauft wurden, Marktplätze zur Verfügung gestellt wurden oder durch Online-Werbung generiert wurden, sollen mit 3% besteuert werden. Zudem soll die Steuer nur für Unternehmen gelten, deren globaler Umsatz über mehr als 750 Millionen liegt. So soll sichergestellt werden, dass nur die großen Konzerne betroffen sind. Dies betrifft demnach die typischen Internet-Konzerne der USA. Das Ziel dieser Digitalsteuer ist es Alleingänge einzelner Länder zu verhindern und durch eine ganzheitliche Steuerpolitik die Schlupflöcher zu verringern.

Die Konzerne reagieren

Über diese Digitalsteuer wird in den meisten Mitgliedstaaten der EU noch diskutiert. Frankreich, Österreich, Italien, Großbritannien und die Türkei sind schon vorangegangen und haben eine eigene Steuer geplant oder bereits eingeführt. Hier reagieren die betroffenen Konzerne mit erhöhten Preisen.

– Österreich

Die Digitalsteuer gilt seit Anfang Januar in Österreich und seitdem sammelt die Steuerbehörde dort sogar 5% auf Einnahmen aus der Online-Werbung ein. Hier trifft diese Abgabe eben vor allem die großen Konzerne und damit auch Google. Doch genau das will sich der Suchmaschinenriese nicht gefallen lassen und schiebt die Steuern seinen Kunden zu. Google will eine Gebühr von 5% auf Anzeigen erheben, die von Nutzern in Österreich gesehen werden. Auch die Werbetreibenden außerhalb Österreichs sind von diesen Gebühren betroffen, denn laut Google zählt es nur, dass die Anzeigen in Österreich ausgespielt werden und nicht von welchem Ort aus diese geschaltet werden. Die angekündigten Gebühren sind nun ab dem 1. November für alle Werbetreibenden fällig.

– Großbritannien

In Großbritannien werden die Gewinne aus Onlinewerbung mit 2% besteuert. Hier reagieren auch schon andere Konzerne auf die Digitalsteuer. Amazon teilt mit, dass die britischen Händler die um 2% erhöhten Gebühren tragen müssen. Dies ist schon seit September der Fall. Auch Google zieht hier nach und ab November werden auch in Großbritannien 2% auf die Anzeigen draufgeschlagen.

-Türkei

Auch in der Türkei wird auf den Rechnungen der Anzeigen eine erhöhte Gebühr zu finden sein. Hier werden auch 5% mehr fällig.

Eine einheitliche Lösung auf OECD-Ebene wurde noch nicht gefunden. Hier gilt eine Lösung als unwahrscheinlich, da auch die USA Mitglied ist und besonders betroffen sein wird. Des Weiteren ist es ungewiss welche Lösung es schlussendlich geben wird und ob Europa am Ende doch selbst handelt.

Fazit

Steuerlöcher müssen gestopft werden und dies kann nur weltweit überzeugend funktionieren. Zurzeit gibt es diese weltweite Lösung aber noch nicht. Insgesamt kann man gespannt sein, welche Einigungen es schließlich es geben wird.

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