Apple hat mit seiner Intelligent Tracking Protection (ITP) und den jüngsten Updates in iOS 17 und Safari 17 das digitale Marketing maßgeblich verändert. Ursprünglich wurde ITP entwickelt, um Drittanbieter-Cookies zu blockieren. Inzwischen geht der Schutz weit darüber hinaus: Viele First-Party-Cookies werden ähnlich wie Drittanbieter-Cookies behandelt, und der neue erweiterte Tracking-Schutz hebt den Datenschutz auf eine neue Ebene.
Inhaltsverzeichnis
- Die Grundlagen: Was macht Intelligent Tracking Prevention (ITP)?
- Auswirkungen auf das Marketing
- Neueste Entwicklungen durch iOS17
- Strategien zur Bewältigung der ITP-Herausforderungen
Die Grundlagen: Was macht Intelligent Tracking Prevention (ITP)?
ITP ist eine Datenschutztechnologie, die Apple 2017 mit Safari eingeführt hat. Ziel ist es, Nutzer vor übermäßigem Tracking zu schützen. Zu den zentralen Funktionen gehören:
- Blockieren von Drittanbieter-Cookies: Cookies von Drittanbietern wurden nahezu eliminiert
- Verkürzung der Lebensdauer von First-Party-Cookies: Cookies, die per JavaScript gesetzt werden, haben eine maximale Lebensdauer von sieben Tagen, unabhängig von ihrer ursprünglichen Gültigkeitsdauer
- Verhinderung von Fingerprinting: Techniken, die Geräte anhand von Eigenschaften wie Bildschirmauflösung oder installierten Schriftarten identifizieren, werden blockiert.
- Erkennung und Blockieren von Redirect-Tracking: Websites können Nutzer nicht mehr einfach über versteckte Weiterleitungen tracken.
Diese Änderungen gelten für alle Nutzer, die Safari verwenden – sowohl auf macOS als auch auf iOS-Geräten.
Auswirkungen auf das Marketing
ITP hat die Datenerfassung und -analyse stark beeinflusst. Die größten Herausforderungen sind:
- Verkürzte Cookie-Lebensdauer: Cookies in Safari haben nur noch eine Lebensdauer von 7 Tagen oder weniger. Tracking-Technologien wie der Facebook-Pixel oder Google Analytics können Nutzer nicht mehr über verschiedene Geräte und Webseiten hinweg identifizieren. Remarketing-Kampagnen verlieren dadurch an Präzision und Effektivität.
- Ungenaue Attribution: Es wird schwieriger nachzuvollziehen, über welche Kanäle ein Kunde auf eine Website gelangt ist. Wiederkehrende Nutzer werden nach maximal sieben Tagen als neue Besucher behandelt. Das erschwert insbesondere für Unternehmen mit längeren Kaufentscheidungsprozessen die Nachverfolgung der gesamten Customer Journey.
- Unvollständige Berichte: Daten von Safari-Nutzern sind unvollständig oder nicht verfügbar. Orte werden falsch zugeordnet.
Neueste Entwicklungen durch iOS17: Was sich im Tracking wirklich ändert
Mit den neuesten Versionen von iOS und Safari verschärft Apple erneut die Regeln fürs Tracking. Für Marketer, Analysten und Advertiser bedeutet das: weniger Daten, mehr Unsicherheit – es sei denn, man reagiert strategisch. Hier sind die wichtigsten Einschränkungen im Überblick:
- Entfernung von Click-IDs aus URLs
Parameter wie gclid (Google Ads) und fbclid (Facebook) werden automatisch aus URLs entfernt – das erschwert die Zuordnung von Klicks zu Kampagnen massiv. - Blockierung von Trackern auf Subdomains
iOS17 verhindert das Nachladen von Trackern über Subdomains – das betrifft besonders komplexe Tracking-Setups und Consent-Lösungen. - Reduzierung der Cookie-Lebensdauer
Wird ein Nutzer über eine URL mit Click-ID (z. B. gclid) weitergeleitet, setzt Safari die Lebensdauer aller per JavaScript gesetzten Cookies auf nur 24 Stunden – auch funktionale Cookies wie Login-Sessions. - Einschränkungen bei JavaScript-Cookies
Cookies, die nicht serverseitig gesetzt werden, verfallen deutlich schneller – selbst wenn sie nicht dem Tracking dienen, sondern der Usability. - Auswirkungen auf Google Analytics & Attribution
Die fehlenden Click-IDs und verkürzten Cookie-Lebenszeiten führen zu erheblichen Lücken in der Attribution – insbesondere bei First-Click- und Last-Click-Modellen. - UTM-Parameter bleiben nutzbar
Generische Parameter wie utm_source, utm_medium und utm_campaign funktionieren weiterhin – eine saubere UTM-Strategie ist jetzt Pflicht. - Neuer Datenschutzmodus: Erweiterter Tracking- und Identifizierungsschutz
Bei aktivierter Option blockiert Safari sämtliche Tags – auch solche außerhalb von Google Tag Manager oder CDPs. Selbst klassische Analytics-Scripte sind betroffen. - Aktuell noch opt-in, bald vielleicht Standard
Noch müssen Nutzer den erweiterten Schutz manuell aktivieren. Doch wie bei früheren Datenschutzfunktionen ist es wahrscheinlich, dass Apple diese Einstellung bald standardmäßig aktiviert.
Angesichts der Tatsache, dass iOS auf rund 34 % der Smartphones in Deutschland läuft – ganz zu schweigen von den ganzen Mac-Nutzer:innen – kann man diese Änderungen nicht länger ignorieren.
Wer also weiter korrekt messen will, muss jetzt reagieren: mit serverseitigem Tracking, sauberen UTM-Strukturen, durchdachter Cookie-Strategie und smarten Workarounds. Wenn du willst, bauen wir dir das ganze Tracking-Fundament so um, dass du auch in Zeiten von Apple, Consent und Datenschutz-Wahnsinn noch klar siehst, was wirklich funktioniert.
Strategien zur Bewältigung der ITP-Herausforderungen
Fokus auf eigene Nutzerdaten
Die Erfassung und Nutzung direkt vom Nutzer bereitgestellter Daten, etwa durch Newsletter-Anmeldungen oder Umfragen, wird immer wichtiger. Es kann hilfreich sein, den Nutzer so lange wie möglich eingeloggt zu halten.
Server-Side Tracking
Mit serverseitigem Tracking wird die Datenverarbeitung vom Browser auf den Server verlagert. Dadurch bleibt der Zugriff auf First-Party-Daten auch bei ITP Einschränkungen erhalten.
Nutzung von Customer Data Platforms (CDPs)
CDPs ermöglichen es, Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren und so ein umfassenderes Bild der Nutzer zu erhalten.
Ausstattung von Kampagnen-URLs mit UTM-Parametern
Das Hinzufügen von UTM-Parametern zu Kampagnen-URLs ist entscheidend, um die Traffic-Quelle genau zu identifizieren und die Leistung von Kampagnen korrekt zu messen.
Consent Management
Ein sauber implementiertes Cookie-Banner, das den Nutzer klar informiert und Zustimmung einholt, ermöglicht es, datenschutzkonform zu arbeiten und Vertrauen aufzubauen.
Fokus auf eigene Kanäle
Kanäle wie E-Mail, SMS und Push-Benachrichtigungen bieten eine sichere Möglichkeit, mit Nutzern in Kontakt zu bleiben und deren Verhalten zu analysieren.
Kreativere Kampagnen
Marketer setzen zunehmend auf personalisierte Inhalte und zielgruppenspezifisches Storytelling, das ohne umfangreiche Tracking-Daten auskommt.
Fazit: Ein ständiges Wettrüsten – aber du musst nicht allein kämpfen
Apple hat mit ITP einen Meilenstein im Datenschutz gesetzt, der das digitale Marketing nachhaltig verändert. Andere Anbieter wie Firefox und zunehmend auch Chrome ziehen nach. Was heute noch funktioniert, kann morgen schon blockiert werden – willkommen im Zeitalter des Tracking-Wettrüstens.
Für Unternehmen bedeutet das: Anpassungsfähigkeit ist keine Option mehr, sondern Pflicht. Nur wer bereit ist, Tracking-Strategien kontinuierlich weiterzuentwickeln, bleibt sichtbar, messbar und wettbewerbsfähig.
Was jetzt wichtig ist:
- Setze auf First-Party-Daten statt Third-Party-Cookies
- Nutze serverseitiges Tracking zur Umgehung von Browser-Beschränkungen
- Überarbeite deine UTM-Struktur für konsistente Zuordnung
- Entwickle flexible Reportings auf Basis aggregierter Daten
- Integriere datenschutzkonforme Tools und Consent-Strategien
Wie SaphirSolution dir als Agentur konkret hilft:
- Wir analysieren dein aktuelles Tracking-Setup und zeigen dir, wo Lücken entstehen
- Wir implementieren serverseitiges Tracking mit Google Tag Manager Server, Matomo oder ähnlichen Lösungen
- Wir strukturieren deine UTM-Parameter so, dass du trotz Click-ID-Verlust noch den Überblick behältst
- Wir erstellen belastbare Reportings mit Fokus auf First-Party-Daten
- Wir beraten dich zu Consent Management und datenschutzkonformer Integration von Analytics-Tools
- Wir bilden dein Team weiter – damit du nicht von jedem Update kalt erwischt wirst
Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Mit der richtigen Strategie lässt sich beides vereinen. Und genau da kommen wir ins Spiel.
Wenn du also wissen willst, wie du dein Tracking zukunftssicher, performant und DSGVO-ready aufstellst – dann melde dich bei uns. Wir zeigen dir, wie modernes Tracking heute funktioniert. Ohne Panik, ohne Workarounds – aber mit Plan, Performance und richtig guter Umsetzung.
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